FDP besucht “Haus des Kindes Stockert” in Ahrweiler

Beeindruckte Liberale beim Unternehmensbesuch (v. l.): die FDP-Kreisvorstandsmitglieder Annemarie Müller-Feldmann, Brigitte Schmickler, Ralf Kössendrup, Bezirksvorsitzender Alexander Buda, Kreisvorsitzender Ulrich van Bebber, Stockert-Inhaber Henrik Gesch
Beeindruckte Liberale beim Unternehmensbesuch (v. l.): die FDP-Kreisvorstandsmitglieder Annemarie Müller-Feldmann, Brigitte Schmickler, Ralf Kössendrup, Bezirksvorsitzender Alexander Buda, Kreisvorsitzender Ulrich van Bebber, Stockert-Inhaber Henrik Gesch

Zukunft Bad Neuenahr-Ahrweiler

Fachgeschäft mit Perspektive

 

Das “Haus des Kindes Stockert” in Ahrweiler kennt die FDP-Bundestagskandidatin Christina Steinhausen seit sie denken kann. “Das war für meine ganze Familie schon immer ein fester Begriff und eine Anlaufstelle, auch jetzt wo ich selbst seit vier Monaten Mutter bin.” Aber um was für ein Juwel es sich beim Fachgeschäft der Familie Geschier handelt, das war Steinhausen lange nicht klar. Zusammen mit Mitgliedern des Kreisvorstands der FDP machte sie dem Haus des Kindes nun einen ganz offiziellen Besuch. Dabei wurden sie vom Inhaber-Ehepaar Marion und Henrik Geschier begrüßt und durch die Besonderheiten des Fachgeschäfts und seine Geschichte geführt.

Erstaunt waren die Liberalen, dass es ein solches, inhabergeführtes, Ketten-unabhängiges Kinder-Fachgeschäft in Innenstadtlage in Deutschland keine zehn Mal mehr gebe, wie Henrik Geschier erläuterte. Stolz sind er und seine Frau auf ihre 21 Mitarbeiter, von denen die meisten schon viele Jahre zur Belegschaft gehören. Durch ihre Fachkompetenz können sie besonders gut beraten, kennen die Produkte, die sie verkaufen und haben reichlich Tipps auf Lager. Das mache den Unterschied zu den vielen großen Filialen von Ketten aus, in denen das Personal oft wechsele, so Henrik Geschier. “Wir bilden weiter, wir zahlen übertariflich, es gibt Prämien und unserer Philosophie entspricht es, dass keine bzw. kaum Überstunden anfallen. Wir wollen gute, motivierte Mitarbeiter und sind der Überzeugung, dass sich unser Engagement in der Hinsicht auszahlt.”Von den 21 Angestellten sind aktuell 18 Vollzeitkräfte, nur drei Mitarbeiter arbeiten in Teilzeit.

Als Geschier 1998 den Betrieb von den Eltern übernommen hat, traf er zwei wichtige Entscheidungen: Er investierte kräftig ins Personal, das er deutlich aufstockte und er startete einen Onlineshop. Was man heute so unter Omnichannel und Multichannel verstehe, das lebt und pflegt man im Haus des Kindes schon seit Ende der 90iger Jahre. 2003 ergab eine Marktanalyse eine Lücke: Eine intelligente Verquickung zwischen dem stationären Geschäft in der Ahrweiler Fußgängerzone und dem Babyonlineshop. Der hat sich zum Umsatzbringer gemausert und trägt so dazu bei, dass Geschiers weiterhin ins Personal investieren können. Beratung und Service seien das A und O. Die Kunden des gerade einmal 230 qm Verkaufsfläche umfassenden Geschäfts stammen keineswegs nur aus Ahrweiler oder der näheren Gegend. Inzwischen und auch durch den Onlineshop kommen die Kunden aus Düsseldorf, Köln, Wuppertal, Frankfurt oder z. B. Aachen. Und sie kommen immer wieder. Von einer derart treuen Kundschaft können andere Branchen wie etwa Lebensmittel-Einzelhändler, nur träumen, weiß Steinhausen, die als Wirtschaftsredakteurin viel mit Lebensmitteln und dem Einzelhandel zu tun hat. Ein Geheimnis: Die Preise im Onlineshop und im Geschäft sind identisch. “Und wir versuchen jeden Online-Kunden in unser Geschäft zu holen, weil wir hier einfach noch besser beraten und Dinge gemeinsam mit der Kundschaft entwickeln und testen können”, so Marion Geschier. Das gelingt trotz des begrenzten Platzangebots, weil sich das Team auf wenige, starke Marken konzentriert.

Eine lange Tradition hat das Fachgeschäft schon, aber der Weg ist, wie so oft in Unternehmerfamilien, keineswegs gerade. Alles begann so: “Ein Fahrrad von Stockerts Hein hatte um 1950 jeder Vierte daheim.” Dieser Spruch war die Ahr rauf und runter bekannt. Johann Stockert ersteigerte zunächst 1907 ein Grundstück, 1936 eröffnete er in der Oberhut eine Schlosserei. Er reparierte Autos (DKW) und Fahrräder aus bloßen Rahmen wie Herkules, Bonanza oder Bauer. 1951 kommen Nähmaschinen hinzu. Zudem repariert die Chefin Pfaff-Nähmaschinen in der Region, was damals ein besonderer und neuer Service war, den quasi sonst niemand anbot. 1955 folgt die Einzelhandelsverkaufsgenehmigung für Spielwaren, 1966 wird das Sortiment um Kindertextilien ergänzt (z. B. Spielfagro, Carrera-Bahn). Seit 1967 heißt die Firma “Haus des Kindes”. 1971 stellte man den ersten Lehrling ein, 1977 verkaufte man zusätzlich Umstandsmode und 1981 folgte der Umzug von der Ober- in die Niederhutstraße. Geschier engagiert sich heute in der Werbegemeinschaft seiner Stadt sowie im Verband EK Servicegroup. “Für uns ist Online keine Bedrohung, sondern die perfekte Weiterentwicklung und Ergänzung”, stellt seine Frau Marion fest, die vor vielen Jahren ihren Job in der Versicherungswirtschaft für den Familienbetrieb aufgegeben hat und seither in der Niederhut zum Inventar gehört. “Inhaber zum Anfassen, die mitarbeiten und nicht nur Chef spielen, die in Köpfe und Menschen investieren und eine enorme Verantwortung tragen”, würdigte FDP-Kreis-Chef Ulrich van Bebber abschließend die Leistung von Marion und Henrik Geschier. Und Christina Steinhausen ergänzte: “Bei Mitarbeitern wie Anita Krüger fühlt man sich als Kunde bestens aufgehoben und hervorragend beraten. Auf solche Mitarbeiter kann man stolz sein.”

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