FDP vor Ort in der Winzergenossenschaft Mayschoss

FDP-Vertreter sprachen zusammen mit Staatssekretär Andy Becht über die Herausforderungen und künftige Entwicklung des Weinbaus und des Tourismus an der Ahr
FDP-Vertreter sprachen zusammen mit Staatssekretär Andy Becht über die Herausforderungen und künftige Entwicklung des Weinbaus und des Tourismus an der Ahr

Staatssekretär Becht: Land unterstützt Wiederaufbau

 

Auf Einladung der FDP besuchte der für den Weinbau zuständige Staatssekretär Andy Becht die Winzergenossenschaft Mayschoß. „Wir wollen den Entscheidungsträgern in den Mainzer Ministerien den aktuellen Stand des Wiederaufbaus und vor allem die Herausforderungen und Probleme aufzeigen, mit denen die Winzerinnen und Winzer hier vor Ort zu kämpfen haben“, erläuterte der FDP-Kreisvorsitzende Ulrich van Bebber den Anlass des Besuchs.

Die Winzergenossenschaft Mayschoß-Altenahr, die älteste der Welt, steht nach der Hochwasserkatastrophe vor einem kompletten Neuanfang. Begrüßt wurde die FDP-Delegation von Dirk Stephan, der als geschäftsführender Vorstand mit einem jungen Team die Nachfolge von Matthias Baltes angetreten hat. Und Herausforderungen gibt es genug: Neben Abriss und Wiederaufbau ist vor allem der Flächenverlust durch das Hochwasser eine große Belastung. Das Weinbauministerium habe aber sehr schnell und effektiv geholfen, zum Beispiel durch die beschleunigte Flurbereinigung, lobte Stephan.

 

„Das Hochwasser von 2021 hat im Ahrtal verheerende Schäden angerichtet. Auch die Weinberge waren stark betroffen. Gemeinsam mit den Eigentümern, den Winzern, den Ortsgemeinden und in Abstimmung mit den wasserwirtschaftlichen Zielen ist ein schnelles und zielgerichtetes Flächenmanagement notwendig, um den Weinbaubetrieben die Chance zu geben, ihre zerstörten Rebflächen nachhaltig wieder aufzubauen“, erklärte Andy Becht. Gleichzeitig bekräftigte er, dass das Land das Ahrtal nicht aus den Augen verliere und alles tue, um den Wiederaufbau bestmöglich zu unterstützen.

 

Zur Sprache kamen dann auch die Sorgen der Winzer, dass die aktuelle Politik auf Bundes- und EU-Ebene den Weinbau an der Ahr unwirtschaftlich mache. Dies konnten die Liberalen gut nachvollziehen. "Eine solche unausgegorene und letztlich Ideologie-gesteuerte Politik schadet den von der Flut geplagten Winzer an der Ahr sowie den Kollegen andernorts", erklärte Christina Steinhausen, stellvertretende Kreisvorsitzende der FDP-AW. Als Wirtschaftsredakteurin könne sie über das Hin und Her beim Weinetikett (Was muss drauf? Und reicht ein QR-Code?) und die "unsachgemäße Pflanzenschutzdiskussion" nur den Kopf schütteln. "Die Ahr ist eine vom Menschen geprägte Kulturlandschaft, touristisch attraktiv und kein Nationalpark. Wir leben hier seit Generationen von und mit der Natur, hier gibt es Eidechsen, seltene Schmetterlinge, Blindschleichen, Nattern. Was hier niemand braucht, ist gut gemeinte, aber weltfremde, weil ohne Sachkenntnis postulierte Umweltpolitik", bekräftigte die Liberale.

 

Stephan stellte die weiteren Planungen vor. Das beschädigte Gebäude am Stammsitz der Winzergenossenschaft Mayschoß-Altenahr wird durch einen Neubau ersetzt, der 2026 fertiggestellt sein soll, nur der Fassweinkeller bleibt in der ursprünglichen Form erhalten.

 

Hoffnung macht der Winzergenossenschaft der Absatz. Der sei zunächst zurückgegangen, weil weniger Touristen ins Ahrtal kamen. Aber es gebe hoffnungsvolle Anzeichen für einen langsamen Aufwärtstrend. „Entscheidend ist, dass wieder mehr Touristen ins Ahrtal kommen, denn schließlich leben wir alle vom Tourismus“, so Stephan.

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