FDP fordert parteiübergreifende Arbeitsgruppe „Mobilität 2030“ für den Kreis Ahrweiler

Matthias Bertram (rechts), Christina Steinhausen und Ulrich van Bebber fordern eine parteiübergreifende Arbeitsgruppe Mobilität 2030
Matthias Bertram (rechts), Christina Steinhausen und Ulrich van Bebber fordern eine parteiübergreifende Arbeitsgruppe Mobilität 2030

Eine parteiübergreifende Arbeitsgruppe „Mobilität 2030“ fordert die FDP für den künftigen Kreistag. „Wir müssen die Verkehrsthemen gebündelt betrachten, nicht nur isoliert auf Straßen, Schienen oder Radwege. Alles hängt miteinander zusammen. Diese sollte und können mit den Möglichkeiten der modernen Technik und der Digitalisierung auch viel besser als früher vernetzt werden,“ begründete FDP-Fraktionsvorsitzender Ulrich van Bebber diese Forderung im Kreistag. Bisher habe sich lediglich eine Arbeitsgruppe ÖPNV speziell nur mit dieses eine Thema beschäftigt. Dies sei zu kurz gedacht und für die Zukunft in keiner Weise hinreichend.

 

Anlass war die Diskussion um die Elektrifizierung der Ahrtalbahn und die Resolution zur Entlastung des Mittelrheintals von den Auswirkungen des Güterverkehrs. Van Bebber wies darauf hin, dass die FDP sich auf allen Ebenen für die verkehrliche Entlastung (Lärm und andere Umweltbelastungen) des Mittelrheintals einsetze. Die rechtsrheinische Alternativtrasse für den Güterverkehr sei zwingend erforderlich.

 

Klar sei aber ebenso, dass auch die anderen Verkehrsträger im Rheintal betrachtet werden müssten. „Nicht nur der Güterverkehr, sondern auch die B9 mit dem Lkw-Verkehr belastet die Anwohner in der Rheinschiene in unerträglicher Weise. Die Gesundheit der Menschen fragt nicht danach, ob die Belastungen vom Lärm oder von verunreinigter Luft durch Züge, Schiffe oder LKWs kommen. Die Menschen erwarten mit Recht, dass dies mit vernünftigen und sinnvollen Maßnahmen reduziert bzw. verringert wird, so der Liberale.

 

Selbstverständlich muss ein solches Konzept auch das Ahrtal mit einbeziehen, denn der Verkehr endet schließlich nicht in Bad Breisig, Remagen oder Sinzig. Hier sieht die FDP den Verbund der Rhein-Kommunen, die bereits über die Initiative „starke Kommunen-starkes Land“ eine Plattform haben, besonders in der Pflicht. „Allerdings muss auch der Kreis in diese Diskussion einsteigen und diese begleiten,“ fordert van Bebber.

 

Es sei überhaupt keine Frage, dass die Elektrifizierung der Ahrtalbahn ernsthaft untersucht und nach Möglichkeit umgesetzt werden müsse. Verkehrsminister Volker Wissing habe gerade hier Perspektiven für den Ahrkreis eröffnet, die nun breit diskutiert würden. Allerdings sei die Elektrifizierung eine langfristige Option unter mehreren. „Denn wer weiß heute schon, ob vielleicht künftig nicht die in der Erprobung befindlichen Batteriezüge oder ganz neue Antriebstechnologien (Wasserstoff z.B.) die sinnvollere Variante sind? Jedenfalls darf eine Fixierung auf ein die Elektrifizierung nicht davon ablenken, dass schon heute viele operative und betriebliche Maßnahmen möglich sind. Diese gilt es zu parallel begleiten und umzusetzen. Langfristige Optionen sollten wir zunächst Technologie-offen mit unseren Fachleuten begleiten,“ bekräftigte auch Christina Steinhausen, Mitglied der FDP im Kreistag.

 

„Nichts wäre schädlicher, als sich hinter einer alleinigen Option zu verstecken und so eine schrittweise Verbesserung und Entwicklung der Ahrtalbahn zu behindern oder gar zu blockieren. Auch mit Blick auf die Landesgartenschau sieht die FDP viele Einzelmaßnahmen, die vorher angepackt werden müssen, zum Beispiel der Haltepunkt Neuenahr Mitte auf Höhe der Weinbergstraße, oder die Angleichung der Bahnsteige und allgemein die Barrierefreiheit,“ erklärte Dipl. Ing. Matthias Bertram, Ahrweiler, der in der FDP-internen Arbeitsgruppe ein Konzept-Papier erstellt.

 

Um aber den berechtigten Forderungen der Bürger des Kreises Ahrweiler gerecht zu werden, sollte dies aus Sicht der FDP nicht nur in internen Arbeitsgruppen erörtert werden, sondern im Interesse aller Parteien des Kreises ernsthaft gemeinsam vornagetrieben werden. Dies auf den Weg zu bringen sollte eine der ersten Aufgaben des neuen Kreistages sein, fordert der Kreisvorsitzende der FDP abschließend.

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