Die FDP im Kreis Ahrweiler besteht aus einem Kreisverband, und 8 Ortsverbänden.

Weitere Informationen zu den Ortsverbänden finden Sie jeweils im Untermenü.

 

Informationen über die Entstehung und die Wurzeln der FDP im Kreis Ahrweiler finden Sie im beigefügten Artikel.

 

Die Wurzeln der FDP im Kreis Ahrweiler

Hintergründe und Daten

von Christina Steinhausen

 

Rheinland-Pfalz entstand am 30. August 1946 – auf Anordnung der französischen Militärregierung. Wahlen von „unten nach oben“ sollten helfen, die Demokratie aufzubauen und zu festigen. So fanden am 15. September 1946 die ersten freien Gemeinderatswahlen statt. Ihnen folgten am 13. Oktober 1946 die Wahlen zu den Kreistagen sowie am 18. Mai 1947 die ersten Landtagswahlen.

 

Die Liberale Partei (LP) und der in der Pfalz seit Mai 1946 bestehende Soziale Volksbund einigten sich Ende 1946 auf den Namen „Sozialer Volksbund“. Aus ihm ging im April 1947, einen Monat vor der ersten Landtagswahl, die „Demokratische Partei Rheinland-Pfalz“ hervor. Am 13. Juni 1947 gründete sich im Landtag die „Fraktion der Freien Demokratischen Partei“. Am 2. Dezember 1947 erfolgte in Heppenheim der Anschluss an die Gesamt-FDP.

 

„Am 21. September 1946 genehmigte der französische Gouverneur den von Wilhelm Rautenstrauch aus Trier eingereichten Antrag auf Genehmigung des Aufbaus der Liberalen Partei in der Provinz Rheinland-Hessen-Nassau. Die Liberalen benötigten die längste Zeit, um sich zu formieren und zu einer Partei zu organisieren.“[1] Die katholisch geprägte Rheinprovinz war für die Liberalen ein schwieriges Territorium. Damals war die Bevölkerung im Milieu derart festgelegt und verwurzelt, wie es heute kaum mehr vorstellbar ist. So berichtet Hans Hartmann aus Brohl-Lützing, dass es „noch 1948/49 im Kreisgebiet notwendig war, elementare parteipolitische Entwicklungsarbeit in Sachen Förderung der FDP zu leisten.“[2]

 

FDP-Urgestein Jakob Steinborn aus Bad Neuenahr-Ahrweiler berichtete häufig (Anmerkung der Autorin: bei persönlichen Begegnungen), dass erst in den 60er Jahren die Mitgliederzahl der FDP spürbar anstieg. Ursächlich dafür sei gewesen, dass sich viele freie Listen auflösten und deren Mitglieder zur FDP wechselten.

 

Schon in ihrer Gründungsphase wurde die FDP von der dominierenden Konservativen für deren Stimmenverluste bei der Landtagswahl vom 18. Mai 1947 verantwortlich gemacht, nachzulesen in einem Geheimbericht des Ahrweiler Landrates vom 30. Juni 1947.

Am 9. Oktober 1946 erscheint eine Anzeige in der Rhein-Zeitung: „Warum liberale Partei?“ Es hieß dort u. a.: „…Wir sind liberal, weil wir es als unser Ideal ansehen, dass jeder Mensch frei von Bedrückung und Vergewaltigung, seiner Natur entsprechend nach seinen Anlagen und Fähigkeiten leben und arbeiten soll. Liberalismus bedeutet also die Anerkennung und Bejahung menschlicher Freiheit als Grundlage eines gesunden Lebens…“[3]

 

Am 13. Oktober 1946 war Kreistagswahl. Das Ergebnis: CDP 79,7 % = 17 Sitze; SPD 13,5 % = 3 Sitze; KPD 3,9 % = 1 Sitz; LP 2,9 % = 1 Sitz. Ferdinand Steinhauer aus Altenahr war der erste Liberale im Kreistag Ahrweiler.

 



[1] Rieck, Hubert, Der Neubeginn des politischen Lebens im Kreis Ahrweiler 1945-1947, in: Kreis Ahrweiler unter dem Hakenkreuz, Studien zu Vergangenheit und Gegenwart, Band 2, S. 336

[2] Ebenda, S. 337

[3] Ebenda; S. 337