Kreis-FDP sagt Parteitag ab und fordert mehr Home Office

Die Vertreter der FDP im Kreistag Ahrweiler (von links: David Jacobs, Christina Steinhausen, Ulrich van Bebber, Dominik Graf von Spee) wollen künftig verstärkt ihre Sitzungen per Videokonferenz durchführen
Die Vertreter der FDP im Kreistag Ahrweiler (von links: David Jacobs, Christina Steinhausen, Ulrich van Bebber, Dominik Graf von Spee) wollen künftig verstärkt ihre Sitzungen per Videokonferenz durchführen

Kreis-FDP sagt Parteitag ab

 

Liberale machen sich für Home-Office stark

 

Familien und Wirtschaft brauchen unbürokratische und schnelle Hilfen

 

Die FDP im Kreis Ahrweiler sagt ihren für Ende März vorgesehenen Parteitag ab. Dies teilte der FDP-Kreisvorsitzende Ulrich van Bebber mit. „Angesichts der aktuellen Lage wäre es unverantwortlich, jetzt eine Präsenzveranstaltung durchzuführen“, erläutert der FDP-Chef.

 

Viele gravierender seien aber die Auswirkungen auf den Arbeitsalltag der Bürgerinnen und Bürger. Hier müsse die Politik reagieren. Viele Menschen würden angesichts der Coronavirus-Pandemie lieber im Home-Office arbeiten. Die FDP hält das für sinnvoll und fordert niedrigere gesetzliche Hürden für mobiles Arbeiten. „Das Arbeiten im Home-Office kann helfen, die Ausbreitung des Corona-Virus zu verlangsamen“, sagt Christina Steinhausen. Die Wirtschaftsredakteurin und Mutter eines kleinen Kindes arbeitet selbst von zu Hause. Sie wirbt dafür, möglichst vielen Arbeitnehmern das Arbeiten von zu Hause aus zu ermöglichen. 38 Prozent der von der Unternehmensberatung PwC Strategy befragten Arbeitnehmer sagten jetzt, sie wünschten sich von ihrem Betrieb bessere Möglichkeiten dafür. Aktuell hatten demnach nur 14 Prozent der Befragten eine erweiterte Home-Office-Möglichkeit.

 

Auch van Bebber spricht sich dafür, das Arbeiten im Home-Office unbürokratisch zu ermöglichen. „Viele Menschen möchten aus Sorge vor einer Ansteckung zum Beispiel nicht lange Wege in öffentlichen Verkehrsmitteln zurücklegen müssen.“ Dies sei aus Gründen des Infektionsschutzes auch sinnvoll. Die Liberalen im Ahrkreis rechnen damit, dass die Corona-Pandemie noch in vielen anderen Bereichen des Wirtschafts- und Arbeitslebens riesige Veränderungen mit sich bringt. „Auch für den Tourismus, eine Schlagader unserer Region, kommen harte Monate – deshalb müssen auch wir in der Kommunalpolitik, im Austausch mit Landes- und Bundespolitik vor Ort alles tun, was Familien bei der Betreuung ihrer Kinder, Arbeitgebern bei der Aufrechterhaltung ihres Betriebs, Arbeitnehmern bei der Möglichkeit ihrer Arbeit nachzugehen, hilft“, so Christina Steinhausen, die stellvertretende Kreisvorsitzende der FDP-AW.

 

Um der Verbreitung des Virus keinen Vorschub zu leisten, haben die Liberalen ihren noch für März geplanten Kreisparteitag abgesagt. „Wenn wir keine Zustände wie in Italien wollen, müssen wir uns jetzt alle einschränken und unseren Alltag neu organisieren“, so van Bebber. Sitzungen der FDP-Kreistagsfraktion finden nun zum Beispiel per Videokonferenz statt. Das freut auch den IT-Systemadministrator David Jacobs, der zur Kreistagsfraktion gehört und sich um die Technik und die Voraussetzungen gekümmert hat. Dominik Graf Spee, der ebenfalls zur liberalen Kreistagsfraktion gehört, und sich für eine stärkere Digitalisierung in Politik und Verwaltung sowie in der Wirtschaft einsetzt, begrüßt den Zeitgewinn durch eingesparte Fahrten.

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