93 % des Potenzials ungenutzt
Pflicht zur Installation auf Dächern wird abgelehnt
Die FDP-Kreistagsfraktion setzt für die verstärkte Nutzung der Solarenergie ein, lehnt aber eine Pflicht zur Installation auf den Hausdächern ab. „Klimaschutz erreichen wir nur durch die verstärkte Nutzung erneuerbarer Energien. Die Nutzung der Windenergie im Kreis Ahrweiler stößt allerdings an Grenzen. Die FDP hat daher vorgeschlagen, den Blick stärker auf die Nutzung von Solarenergie zu richten. Der Kreis hat hierbei bereits durch die Installation von Fotovoltaikanlagen auf den kreiseigenen Gebäuden seine Möglichkeiten voll ausgenutzt,“ erläutert der FDP-Fraktionsvorsitzende im Kreistag Ulrich van Bebber. Daher müssten verstärkt auch Freiflächen für die Nutzung von Fotovoltaik und Solarthermie in den Blick genommen werden. Der Kreis bietet hierfür im Internet ein Solarkataster an. Die FDP hat sich für die Erweiterung dieses Solarkatasters auf Freiflächen eingesetzt.
Christina Steinhausen, Kreisbeigeordnete erläutert: „Mit dem flächendeckenden Solarkataster lassen sich jetzt nicht nur für alle Gebäude im Kreis gezielt Informationen über die mögliche Nutzung von Photovoltaik und Solarthermie auf Ihrem eigenen Dach einholen. Jetzt können auch die Möglichkeiten von Freiflächen-Photovoltaik ermittelt werden. Damit kann flächendeckend eine erste grobe Wirtschaftlichkeitsberechnung durchgeführt werden.“
Nach Auskunft des Kataster werden im Kreis Ahrweiler erst 7 % des Potenzials für Fotovoltaikanlagen genutzt. „Dies zeigt, dass es hier noch viele ungenutzte Potenziale gibt,“ erklärt der stellvertretende FDP-Fraktionsvorsitzender Dominik Graf von Spee.
Hier zeige sich aber auch erneut, dass es viele und ganz verschiedene Wege zum Klimaschutz die. „Für uns als FDP ist es wichtig, diese verschiedenen Möglichkeiten ideologiefrei und technologieoffen zu prüfen,“ bekräftigt der FDP-Fraktionsvorsitzende.
Strikt abgelehnt wird von der FDP eine Pflicht zur Installation von Solaranlagen auf den Hausdächern. Dies sei nicht vertretbar, aber auch gar nicht erforderlich, da diese Investitionen in den meisten Fällen ohnehin so wirtschaftlich seien, dass die Eigentümer selbst ein Interesse daran haben. Brauche man keine Vorschriften, sondern könne auf Eigenverantwortung der Bürgerinnen und Bürger vertrauen.
Bei den verschiedenen jetzt in Diskussion befindlichen Standorten für neue Windkraftanlagen befürwortet die FDP eine Konzentration auf wenige Standorte. Landschaftsschutz, Artenschutz, Vogelschutz, Naturschutz, aber auch Tourismus und unsere Kulturlandschaft seien spezielle Bedingungen, die im Kreis Ahrweiler eine besondere Rolle spielen. Dies begrenzte den Ausbau der Windkraft, was aber letztendlich auch gut und richtig sei. Auch wirtschaftlich sei zu berücksichtigen, dass der Kreis Ahrweiler zu einem großen Teil vom Tourismus lebe, den man nicht beeinträchtigen dürfe.
„Wir brauchen mehr erneuerbare Energien. Allerdings sollten wir uns nicht nur auf Windkraft konzentrieren, sondern vielmehr die Nutzung der Solarenergie ins Auge fassen nicht nur auf Dächern, sondern auch Freiflächen. In den letzten Jahren hat sich die Technik hier erheblich weiterentwickelt, es gibt hier viele neue innovative Lösungen, die sowohl die ökologischen, aber auch die ökonomischen und Landschaftsschutzanforderungen stärker zusammenbringen. Das sollten wir verstärkt angehen,“ so van Bebber abschließend.
Kommentar schreiben