Aprilscherz der FDP zum Verkehrskonzept in Remagen

Die Vorstandsmitglieder der FDP-Remagen (von links) Lena Lütt, Marc-Andreas Giermann, Oxana Iose und Christina Steinhausen mit dem Aprilscherz-Flyer, der das Mobilitätskonzept der Stadt auf die Schippe nimmt.
Die Vorstandsmitglieder der FDP-Remagen (von links) Lena Lütt, Marc-Andreas Giermann, Oxana Iose und Christina Steinhausen mit dem Aprilscherz-Flyer, der das Mobilitätskonzept der Stadt auf die Schippe nimmt.

Über 8.000 verteilte Flyer der Remagener Liberalen riefen vielfältiges Echo hervor – FDP-Vorstand zog Motivation aus den geplanten Gängelungen der Stadt

 

Die FDP-Remagen sieht das von der Stadt erarbeitete Mobilitätsleitbild kritisch. Ein solches Leitbild sollte sachlich und ideologiefrei entwickelt werden. Im Vordergrund müssen die Sicherheit im Straßenverkehr und eine alltagstaugliche Mobilität stehen, meinen die Liberalen.

 

Der städtische Vorschlag zur Einführung eines Tempolimits von 30 km/h im gesamten innerstädtischen Bereich Remagens erscheint der FDP ideologisch motiviert, im Einklang mit der insgesamt kritischen Haltung gegenüber dem Kraftverkehr, so Vorstandsmitglied Stefan Stenzel. Ein sachlicher Ansatz erfordert nach Ansicht der Liberalen jedoch zuallererst eine fundierte Analyse der Schwächen des bisherigen Mobilitätskonzeptes. Bei einem Besuch der Polizeiinspektion Remagen hatte sich der FDP-Vorstand jüngst umfangreich informiert. „Im Vergleich zu den Vorjahren liegt keine Verschlechterung der Verkehrssicherheitslage in Remagen vor, im Gegenteil sogar eine Verbesserung“, stellt Vorstandsmitglied Tim Zieger fest. Auf die Frage nach Unfallursachen wurden zwei Schwerpunkte in Oberwinter genannt, sowie die Fahrten unter Drogeneinfluss, erinnert sich Oxana Iose. Als kritische Gruppen konnte die Polizei eindeutig Fahranfänger sowie betagte Senioren identifizieren, stellt Marc-Andreas Giermann, Vorsitzender des FDP-Ortsverbands Remagen, fest. Zur Verbesserung der Verkehrssicherheit sollte sich ein Mobilitätskonzept, das den Namen verdient, zunächst diesen Schwerpunkten annehmen, fordert Dennis Trütgen.

Auch die Einwohner der Stadt lehnen die generelle Beschränkung auf Tempo 30 im innerstädtischen Bereich mehrheitlich ab. So stimmten 508 von 1000 Befragten in einer Umfrage der Stadt 2020 gegen den entsprechenden Vorschlag.

 

Zum 1. April haben die Remagener Liberalen, die über manche Vorstellung der Stadt sowie von Grünen und FBL nur den Kopf schütteln können, das Mobilitätskonzept der Verwaltung zum Anlass für einen Aprilscherz genommen. Über 8.000 Flyer mit völlig überzogenen Forderungen wie der flächendeckenden Einführung von Spielstraßen und einem generellen Tempolimit im Bereich der Schrittgeschwindigkeit hat die FDP zum Monatswechsel verteilt. „Ich bin stolz auf unser Vorstandsteam, seine Kreativität und seine Umsetzungsstärke“, freut sich Christina Steinhausen. „Wir haben die Flyer-Aktion durch Videos in den sozialen Netzwerken begleitet und irre viele Rückmeldungen bekommen“, bilanziert die stellvertretende Orts- und Kreisverbandsvorsitzende. „Manche haben nicht verstanden, dass es sich um einen Aprilscherz handelt, andere haben diesen sogar noch weitergesponnen, einige haben sich mit Beleidigungen und unsachlichen Vorurteilen hervorgetan“, fasst Vorstandsmitglied Lena Lütt, die mit der Gestaltung des Flyers und den Videos den Großteil der Arbeit gestemmt hatte, zusammen. Die Remagener Liberalen planen bereits die nächsten Aktionen, beschreiten bewusst neue Wege und beackern Themen lange, fundiert und auf vielfältige Weise. „Und wir haben Spaß bei dem, was wir machen“, so Marketingfachfrau Lena Lütt.

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