Vor Ort mit Hauptgeschäftsführer Handwerkskammer - Handwerk ist Motor des Wiederaufbaus
Die Handwerksbetriebe im Kreis Ahrweiler sind nicht nur enorm wichtig für den Wiederaufbau, sie waren auch selbst von der Flut betroffen. Auf Initiative des FDP-Fraktionsvorsitzenden im Kreistag, Ulrich van Bebber, und des FDP-Stadtverbandsvorsitzenden, Rolf Deißler, besuchten die FDP-Vertreter gemeinsam mit dem Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Koblenz, Ralf Hellrich, die Schreinerei Nelles. Thomas Nelles, der zusammen mit seiner Frau Nicole Nelles und den beiden Söhnen Janik und Niklas Nelles den Betrieb durch die schwierige Zeit der Flutkatastrophe geführt und wieder aufgebaut hat, ist auch stellvertretender Kreishandwerksmeister.
Eindrucksvoll schilderte Familie Nelles, wie die Flut über ihr Privathaus in Dernau und dann über den Betrieb in Bad Neuenahr hereinbrach. „Wir haben uns sofort mit der ganzen Familie in die Aufräumarbeiten gestürzt und dann nach vorne geschaut und gemeinsam den Wiederaufbau in Angriff genommen. Jetzt haben wir zwar noch nicht alles geschafft, aber wir sind ein gutes Stück vorangekommen“, so die Betriebsinhaber.
Beim Rundgang durch den Betrieb machte Nelles deutlich, dass der Neuaufbau auch die Chance biete, jetzt mit modernster Technik alles neu zu gestalten. Hier seien insbesondere seine Söhne sehr engagiert, die Betriebsabläufe so weit wie möglich zu digitalisieren.
Ein großes Problem sei aber vor allem der Fachkräftemangel, so Thomas Nelles. Erfreulicherweise sei es aber gelungen, auch Auszubildende zu gewinnen. Hier sei das Landesprogramm Aufbau Ahr - Freiwillige Aufbauzeit im Ahrtal" sehr hilfreich. Die FDP habe sich auf ihrem jüngsten Landesparteitag für eine Verlängerung dieses Programms ausgesprochen.
Ziel ist es, jungen Freiwilligen neben ihrem sozialen Engagement im Ahrtal die Möglichkeit zu geben, handwerkliche Grundfertigkeiten zu erlernen, ihr Interesse an einer betrieblichen Ausbildung zu wecken und einen Beitrag zum Wiederaufbau im Ahrtal zu leisten.
Das Handwerk, das immer auf der Suche nach Nachwuchs ist, erhofft sich davon einen "Klebeeffekt", das heißt, dass die Jugendlichen nach dem Praktikum eine Ausbildung beginnen und in ihrem Bekanntenkreis für eine handwerkliche Tätigkeit werben, so Ralf Hellrich. Einige hätten durch ihr Engagement bereits den Weg ins Handwerk gefunden. Insgesamt seien im vergangenen Jahr in der Hochwasserregion 306 Ausbildungsverträge abgeschlossen worden - so viele wie seit zehn Jahren nicht mehr.
Van Bebber bekräftigte die Bedeutung des Handwerks nicht nur im Kreis Ahrweiler, sondern für die wirtschaftliche Entwicklung. Hier habe ihm ein Beitrag des Hauptgeschäftsführers der Handwerkskammer Koblenz, Ralf Hellrich, aus dem Herzen gesprochen. „Handwerker reden nicht lange, sie packen an. Das ist gerade in der heutigen Zeit wichtiger denn je. Denn heute reden alle nur darüber, wie das Geld verteilt werden kann, aber es muss erst einmal erwirtschaftet werden“, so van Bebber.
Rolf Deißler: Unsere Handwerksbetriebe sind der Motor des Wiederaufbaus.
Aber gerade die Politik von Herrn Habeck mit den Verboten für Gasheizungen verunsichert Handwerker und Verbraucher gerade im Ahrtal.
Wichtig für die Betriebe sei auch die Mobilität. „Jetzt zu sagen, es dürfen keine Straßen und Parkplätze mehr gebaut werden, geht an der Realität vorbei“, bekräftigt Deißler.
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