Besuch aus Mainz in der Berufsschule

Den erneuerten Chemieraum besichtigten die Liberalen bei einer Führung durch die berufsbildende Schule (von rechts): Marco Weber, Rolf Deißler, Dirk Herminghaus, Ulrich van Bebber und Brigitte Schmickler
Den erneuerten Chemieraum besichtigten die Liberalen bei einer Führung durch die berufsbildende Schule (von rechts): Marco Weber, Rolf Deißler, Dirk Herminghaus, Ulrich van Bebber und Brigitte Schmickler

FDP fordert Handwerkergymnasium

Attraktivität weiter steigern

 

Marco Weber, parlamentarischer Geschäftsführer der FDP-Fraktion im rheinland-pfälzischen Landtag, war eigens aus Mainz angereist, um sich mit den Liberalen vor Ort ein Bild vom Stand des Wiederaufbaus der Berufsbildenden Schule in Bad Neuenahr zu machen. „Leider drohen das Ahrtal und die Mühen des Wiederaufbaus fast drei Jahre nach dem Hochwasser aus dem Blickfeld zu geraten. Dem wollen wir von Seiten der FDP-Fraktion entgegenwirken, deshalb komme ich immer wieder ins Ahrtal, um mir vor Ort ein Bild von der Situation und den Problemen zu machen. Die Berufsbildende Schule spielt im Kreis Ahrweiler und darüber hinaus eine sehr wichtige Rolle, denn hier werden die Fachkräfte der Zukunft ausgebildet, die wir auch im Ahrtal brauchen“, so Weber.

Begrüßt wurde er vom Fraktionsvorsitzenden der FDP im Kreistag, Ulrich van Bebber, von Schulleiter Klaus Müller und den stellvertretenden Schulleitern Elke Klingel und Hermann Freund. Von der Kreisverwaltung waren Jörg Hamacher, Werkleiter des Eigenbetriebs Schul- und Gebäudemanagement, und Erich Seul, Fachbereichsleiter der Kreisverwaltung, anwesend. Auch die ADD war mit Michael Devea vertreten.

 

Bei einem Rundgang machte Müller noch einmal das Ausmaß der Hochwasserschäden an den Gebäuden deutlich. Zwar seien noch nicht alle Gebäudeteile wiederhergestellt. Teile, wie zum Beispiel der nach neuesten Anforderungen eingerichtete naturwissenschaftliche Fachraum, könnten aber bereits wieder genutzt werden.

 

Zum aktuellen Stand erläuterte Hamacher, dass derzeit das EU-weite Vergabeverfahren für die Architektenleistungen zur Sanierung des Gebäudebestandes sowie zur Errichtung eines Ersatzneubaus für die durch die Hochwasserkatastrophe bzw. den Abriss verloren gegangenen Klassenräume läuft.

Grundlage für die Raumplanung sei ein räumliches und pädagogisches Konzept, das derzeit von der Projektgruppe biregio in Zusammenarbeit mit der Schule, der Schulaufsicht und dem Schulträger erarbeitet werde.

 

In der Diskussion wurde deutlich, dass man bei der Finanzierung des Umbaus an Grenzen stoße, wenn nicht der Zustand 1:1 wiederhergestellt werde. Dies sei aber in vielen Fällen nicht immer möglich oder auch nicht sinnvoll.

 

Rolf Deißler, Fraktionsvorsitzender der FDP im Kreistag Ahrweiler: „Beim Wiederaufbau sollte der Klimaschutz mit Augenmaß berücksichtigt werden, wenn es technische Alternativen gibt. Verwaltungsvorschriften sollten nicht als Bürokratiemonster gesehen werden“.

 

Mit Blick auf die Zukunftsperspektiven erinnerte van Bebber an den Vorschlag der FDP, im Rahmen eines Modellversuchs an der Berufsbildenden Schule ein Handwerkergymnasium einzuführen. „Das steigert die Attraktivität der Schule und bietet auch die Möglichkeit, gerade für das Ahrtal zusätzliche Fachkräfte für das Handwerk auszubilden und so dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken“, erläuterte der Liberale. Eine Idee, die bei Weber sofort auf positive Resonanz stieß. „Wir haben dieses Thema bereits intensiv in der Landtagsfraktion diskutiert und halten dies für eine Initiative, die wir unbedingt weiter vorantreiben wollen“, so der Landtagsabgeordnete.

Dirk Herminghaus, der gemeinsam mit Doris Herminghaus die Idee hatte, erklärte: Wir brauchen eine innovative Bildungspolitik gegen den Fachkräftemangel. Der Zugang zum Meister muss erleichtert werden, wir müssen jungen Menschen Lust auf das Handwerk machen“.

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