
Zukunft gestalten statt verwalten
Zwei Jahre nach dem Start des Vereins „Zukunftsregion Ahr“ hat sich die FDP-Kreistagsfraktion ein Bild von der Arbeit der Organisation gemacht. Beim Gespräch mit Geschäftsführer David Bongart ging es nicht nur um Rückblicke, sondern vor allem um Zukunftsfragen: Wie kann der Wiederaufbau nach der Flut 2021 endlich gelingen? Wie lässt sich die Region langfristig stärken? Und welche Rolle kann und sollte der Verein dabei spielen?
„Die Gründung des Vereins haben wir sehr kritisch gesehen“, betonte Ulrich van Bebber im Gespräch. „Ein Verein ist aus unserer Sicht nur bedingt geeignet, koordinierende und steuernde Aufgaben in einer solchen Ausnahmesituation zu übernehmen. Das bleibt eine grundsätzliche Schwäche der gewählten Struktur.“ Gleichzeitig zeigte sich van Bebber beeindruckt vom Engagement und den Ideen des derzeitigen Interimsmanagers: „Wir haben einen guten Eindruck von Herrn Bongart gewonnen. Er bringt viele kreative Ansätze mit und versucht, das Beste aus den gegebenen Rahmenbedingungen zu machen.“
Christina Steinhausen, Mitglied der Fraktion, betont: „Der Verein kann eine Plattform bieten, um die verschiedenen Ideen und Akteure im Kreis zusammenzubringen. Es kommt jetzt darauf an, dass diese Plattform auch aktiv genutzt wird – von Kommunen, Vereinen, Unternehmen und Politik.“
Ziel des Vereins ist es, den Wiederaufbau nach der Flutkatastrophe 2021 nicht nur zu begleiten, sondern auch eine nachhaltige Zukunftsperspektive für die gesamte Region zu entwickeln – von der Infrastruktur über Wirtschaft und Fachkräftesicherung bis hin zum gesellschaftlichen Zusammenhalt.
Im Gespräch wurde deutlich, dass der Verein an zahlreichen Stellen als Katalysator wirken will: etwa beim Wohnraum für Fachkräfte, bei der Gestaltung von Bildungs- und Arbeitsangeboten oder auch bei der besseren Vernetzung von Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Politik. Eine enge Zusammenarbeit mit Industrie- und Handelskammer, Arbeitsagentur, Dehoga und weiteren Akteuren ist dabei bereits angelaufen.
Die FDP-Kreistagsfraktion kündigte an, diesen Prozess konstruktiv begleiten zu wollen. „Uns geht es um eine ehrliche Bestandsaufnahme und darum die Region modern und zukunftsfähig weiterzuentwickeln“, so Christina Steinhausen. „Die Region braucht jetzt keine neuen Versprechungen, sondern verlässliche Strukturen, nachvollziehbare Entscheidungen und eine transparente Mittelverwendung.“
Für die FDP-Kreistagsfraktion steht fest: Der Weg zu einer starken, zukunftsfähigen Region Ahr ist noch weit – aber machbar, wenn alle Beteiligten gemeinsam an einem Strang ziehen. Dazu gehört auch, dass die Arbeit des Vereins regelmäßig überprüft, evaluiert und weiterentwickelt wird.
„Wir nehmen aus dem Gespräch viele Eindrücke mit“, resümierte Ulrich van Bebber. „Und wir werden weiterhin ein wachsames Auge auf die Entwicklung werfen – kritisch, aber immer konstruktiv.“
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