FDP legt Diskussionspapier zu Ahrtalbahn und ÖPNV vor

Matthias Bertram (2. von links), Karl-Heinz Kreuzberg (3. von links) und Rolf Deissler (2. von rechts) überreichen das Konzept zur Verbesserung der Ahrtalbahn an die Kreistagsmitglieder Ulrich van Bebber (4. von links) und Christina Steinhausen.
Matthias Bertram (2. von links), Karl-Heinz Kreuzberg (3. von links) und Rolf Deissler (2. von rechts) überreichen das Konzept zur Verbesserung der Ahrtalbahn an die Kreistagsmitglieder Ulrich van Bebber (4. von links) und Christina Steinhausen.

Mobilität Kreis Ahrweiler 2030 

 

Überraschende Ergebnisse und weitreichende Forderungen der FDP Arbeitsgruppe zu Ahrtalbahn und Mobilität im Kreis.

 

Ein umfassendes Mobilitätskonzept 2030 hatte die FDP bereits bei ihrem Parteitag gefordert. Im Kreistag hatten Ulrich van Bebber und Christina Steinhausen als Vertreter der FDP-Fraktion gefordert, eine parteiübergreifende Arbeitsgruppe Mobilität 2030 einzurichten. Jetzt legt eine FDP-Arbeitsgruppe ein Papier vor, in dem insbesondere die Ahrtalbahn und deren Perspektiven im Kontext des ÖPNV betrachtet werden.

Diskutiert wurde das Thema „Sicherung der Ahrtalbahn“ bereits seit Sommer 2018, ebenso wurden Gespräche mit dem Verkehrsministerium in Mainz geführt. Aus Mainz wurde Unterstützung für wirtschaftlich und ökologisch sinnvolle Konzepte im Ahrkreis signalisiert.

 

Grund genug für die FDP des Kreises Ahrweiler, eine Arbeitsgruppe von Fachleuten einzurichten, die zunächst unter dem Arbeitstitel „Sicherung, Ausbau und Vernetzung der Ahrtalbahn“ ihre Arbeit aufnahm. Unter der Leitung von Dipl. Ing. Matthias Bertram aus Ahrweiler begann die Arbeitsgruppe ( Rolf Deissler, Bad Neuenahr und Karl Heinz Kreuzberg, Altenahr) Anfang des Jahres mit den Arbeiten. In internen Workshops stellte sich bald heraus, dass das Thema Ahrtalbahn in keiner Weise isoliert und erst recht nicht nur unter dem Schlagwort „Elektrifizierung“ betrachtet werden darf, wie es von manchen Parteien in den vergangenen Monaten lautstark propagiert wurde. „Die Elektrifizierung ist eine Option von vielen, die evtl. langfristig greifen kann. Sollte dieses Schlagwort allerdings dazu genutzt werden von den eigentlichen, schneller zu realisierenden kurzfristigen Arbeiten abzulenken, so wäre dies fatal,“ erläutert Matthias Bertram. Das wesentliche Thema für die Ahrtalbahn sei: Wie ist eine höhere Auslastung und eine bessere Akzeptanz für die Ahrtalbahn und den gesamten öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) im Kreis und der Region zu erreichen?.

 

Unter dieser Prämisse wurde die Zielsetzung der Arbeitsgruppe abgeändert in: Sicherung, Ausbau und Vernetzung der Ahrtalbahn (RB39 und RB30) mit dem ÖPNV im Kreis Ahrweiler unter Berücksichtigung des massiv zunehmenden Fahrrad- und E-Bike Aufkommens.

 

Jetzt wurde der Bericht der Arbeitsgruppe vorgelegt. „Ziel ist es, das Konzept im neugewählten Kreistag einzubringen und zu diskutieren, und möglichst bald einen überparteilichen Konsens zu erzielen“, erläutert der FDP-Kreisvorsitzende Ulrich van Bebber.

 

Die wesentlichen Aussagen des Konzeptes mit dem Ziel einer besseren Mobilität sind:

 

  1. Langfristig wird die Ahrtalbahn nur zu sichern sein durch eine höhere Auslastung. (unabhängig davon, ob diese diesel- oder elektrisch-betrieben ist).
  2. Diese Auslastung kann erreicht werden durch ein gut vernetztes System von Bahn mit ÖPNV und anderen Verkehrssystemen, wie zum Beispiel dem stark wachsenden Radverkehr. Dafür sind die baulichen und verkehrsleittechnischen Voraussetzungen (incl. Anbindung der Bahnhöfe, Haltestellen, Schulen, Gewerbegebiete) zu schaffen. Der qualitative Ausbau der Bahn hat nichts/wenig mit einer möglichen zukünftigen Elektrifizierung zu tun.
  3. Ein niedriges, einfaches und preiswertes Tarifsystem wird zu einer höheren Akzeptanz für Busse und Bahnen führen. Voraussetzung sind natürlich eine gute Qualität der Busse und eine gute Ausbildung und Sprachkompetenz der Busfahrerinnen und Busfahrer.
  4. Zu unterstützen ist dieses System durch ein geeignetes Parkraummanagement, welches den individuellen PKW Verkehr möglichst vor der Stadt hält, um von dort mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder auch Leihfahrrädern bzw. Elektrorollern in der Stadt unterwegs zu sein.
  5. Die von der FDP des Kreises Ahrweiler eingebrachte Initiative zu einem forcierten Ausbau der Digitalisierungsinfrastruktur kann eine große Hilfe für die Umsetzung einiger dieser Maßnahmen sein, den erst sie schafft die Voraussetzung für eine umfassende Vernetzung der verschiedenen Verkehrsträger.
  6. Im Rahmen der LaGa-Vorbereitungen sollten einige der angesprochenen Punkte schon einmal getestet werden. Vorreiter kann hier die Öffentliche Verwaltung mit ihren Mitarbeitern sein oder auch kommunale Betriebe wie z. B. die Ahrtalwerke.   (E-Bikes Mietsysteme?)

 

Christina Steinhausen, Spitzenkandidatin der FDP für den Kreistag, begrüßte das Konzept ausdrücklich: „Das ist eine hervorragende Diskussionsgrundlage für den nächsten Kreistag. Wir müssen im Bereich der Mobilität deutliche Fortschritte erzielen. Wir wollen dies parteiübergreifend erreichen!“

Der Bericht der Arbeitsgruppe kann auf der Website des Kreisverbandes der FDP ( https://www.fdp-aw.de/positionen/)  eingesehen werden.

 

Bildunterschrift:

Matthias Bertram (2. von links), Karl-Heinz Kreuzberg (3. von links) und Rolf Deissler (2. von rechts) überreichen das Konzept zur Verbesserung der Ahrtalbahn an die Kreistagsmitglieder Ulrich van Bebber (4. von links) und Christina Steinhausen. Mit dabei die Vertreter der FDP in Altenahr Sebastian Czernik und Berthold Phiesel.

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Kommentare: 1
  • #1

    Matthias Bertram (Donnerstag, 09 Mai 2019)

    Da werden manche Staunen. Die FDP macht weiter Dampf. Gut so.